Standbegehung 2022 bei der Imker-AG am Gymnasium Schmölln
geleitet von unserem Imkerfreund Ralf Marx am Sonntag, dem 14. August 2022
„Imkern an der Schmöllner Sprotte“
Dem Ruf unseres Imkerfreundes Ralf Marx folgten an einem sonnigen Sonntagvormittag 24
Vereinsmitglieder und imkerlich Interessierte an den Lehrbienenstand der Imker AG des
Roman-Herzog-Gymnasiums Schmölln. Wohl vor etwa zweieinhalb Jahren trat Ralf das
vielfältige Erbe verdienter Imkerfreunde an, um jungen Menschen mit wohlwollender
Unterstützung der Schulleitung im Freigelände des Gymnasiums die Freude am
Imkerhandwerk näher zu bringen. Immerhin durchschnittlich 15 SchülerInnen dieser Schule
interessierten sich bisher über mehr als ein Schuljahr hinweg für die jährlich wiederkehrenden
Arbeiten eines Imkers.
An einem malerischen Ort am Ufer der Sprotte wird derzeit mit 6 Bienenvölkern in
Zanderbeuten das Imkerhandwerk betrieben. So schön der Standort auch ist, zeigt er jedoch
auch uns Imkern die Eigenheiten der Natur, die dem Wohl der Bienen und ihrer Entwicklung
sowie der jährlich ersehnten Honigernte entgegenstehen können. Einerseits ist Schatten
gerade jetzt an den heißen Tagen für Bienen gut, aber es fehlen ihnen im Schutz der
umstehenden Bäume die morgendlichen Sonnenstrahlen. Ebenso benötigen Bienen zum
„Honigmachen“ sicher auch ausreichend Feuchtigkeit so ist diese jedoch bei der Honigernte
hier an diesem Standort oft zu hoch, um ausreichend trocken für das Schleudern zu sein.
Wünschenswert wäre eine kleine aber nicht unwesentliche Veränderung des Standortes in
Richtung Schulhof, um dem Wohl der Bienen näher zu kommen und ganz nebenbei, den
weniger bieneninteressierten Menschen an dieser Schule die vermeidlichen Ängste vor diesen
Tierchen nehmen zu können. Gilt doch hier als erfreuliches Beispiel die wohlwollende
Aufmerksamkeit des nahe gelegenen Kindergartens. Von eben diesem kamen in der
Vergangenheit auch schon Anfragen sich die Bienen mit den Kleinsten anschauen zu können.
Darüber hinaus war die Imker AG wiederholt Ausrichterin von einem jährlichen
Schauschleudern zur Honigernte sowie der öffentlichen Präsentation der imkerlichen Arbeit
beim nicht nur in Schmölln bekannten Pfefferbergfest.
Zur Zeit werden die Wirtschaftsvölker regelmäßig mit Zuckerwasser aufgefüttert, ebenso die
gebildeten Ableger. Zur Kontrolle des Futterzuwachses verfügen die Jungimker über eine
Stockwaage, welche ihnen leihweise von den Rotariern des Altenburger Landes überlassen
wurde und welche demnächst in das Netzwerk der bestehenden, online überwachten
Stockwaagen eingebunden werden wird.
Um den SchülerInnen die anfallenden Arbeiten an und mit den Bienenvölkern zu ermöglichen,
steht ihnen im Heizhaus der Schule ein Raum zur Verfügung. Dieser wurde mit der Hilfe
zahlreicher Sponsoren und der Unterstützung des Schulpersonals zu einem hygienisch
unbedenklichen Schleuderraum hergerichtet. In diesem lagern alle ersichtlich notwendigen
Werkzeuge zur Honigernte, und er verfügt natürlich auch über einen benutzbaren
Wasseranschluss. Wir konnten bei unserer Standschau Zeuge davon werden, wie umtriebig
und wuselig an diesem besonderen Ort die vergangene Honigernte abgelaufen sein muss, ist
doch der Raum nur wenige Quadratmeter groß. Er erfüllt aber völlig die Ansprüche an eine
erfolgreiche Honigernte, zumal er im nächsten Jahr sehr wahrscheinlich über einen noch
besser wischbaren Fußboden verfügen wird. Zusammen mit den bisherigen Unterstützern
sollte dies möglich werden.
Es muss also nur noch geklärt werden, wo die etwa 12 bis 18 SchülerInnen die sich
wöchentlich zum Imkern verabreden ihre Arbeiten, außer im Freien, verrichten können. Dazu
gibt es einen, seit dem Einbau einer modernen Heizungsanlage nicht mehr benutzten Raum,
in dem sich früher einmal ein Druckminderer befand, um die Fernwärmeversorgung der Schule
in früheren Zeiten zu ermöglichen. Das geschulte Imkerauge konnte hier feinstes
Beutenmaterial entdecken, welches sogar eine Königinnenzucht ermöglichen sollte. Doch das
scheint noch Zukunftsmusik zu sein. Zur Zeit steht das „Milbenzählen“ durch die SchülerInnen
an. Um den Auswirkungen der Varroamilbe entgegen zu wirken, verfolgt die Imker AG einen
wöchentlichen Plan. Sie wollen wohl über das Zählen der Milben bestimmen, wie zukünftig der
Einsatz von Ameisensäure zur Varroabekämpfung eingesetzt werden soll. Zusammen mit
unserem Imkerfreund Ralf Marx besteht die Absicht, die Milbenzählung als Projekt bei „Jugend
Forscht“ einzureichen. Um die Entwicklung der Milben und der Bienen im Auge zu behalten,
wollen die jungen ImkerInnen sich mit dem Mikroskopieren von Präparaten beschäftigen.
Außerdem steht den SchülerInnen ein Laptop zur Verfügung, um in eigenen Berichten die
vollbrachte Arbeit dokumentieren zu können. All diese Bemühungen dienen dazu, um das
anfängliche Interesse der jeweils neuen Fünft- und Sechstklässler weiter zu tragen, damit auch
nach der 8. Klasse, so die Erfahrung von Ralf Marx, die Begeisterung noch anhält.
Natürlich gehört zu einer gelungenen Standschau ein geselliges Beisammensein aller
Anwesenden. Im Garten unseres Imkerfreundes, unweit des Lehrbienenstandes, auf der
anderen Seite der Sprotte war für allerlei Köstlichkeiten gesorgt. Somit konnte dieser
Vormittag, Dank der gelungene Vorbereitungen der Familie Marx, zu einer bleibenden
Erinnerung werden. Und natürlich gab es noch ausreichend Zeit für so manches Imkerlatein
Unser Imkerfreund Ralf Marx, Leiter der AG, stellt uns den Bienenstand
der Imker-AG….
Der Arbeitsraum der AG in der ehemaligen Wärmeübergabestation des
Gymnasiums Schmölln.
Die Standschau endete mit einem geselligen Beisammensein bei Fam. Marx.
Danke nochmals