Novembersommer?

Normalerweise führen abnehmende Temperaturen und Tageslänge zur Einstellung der Brutgeschäftes im Bienenstock. Die jetzt lebenden Bienen sollen faul auf das Frühjahr warten und ihre Königin aus den im August vom Imker gegebenen Vorräten versorgen.

Diese Brutfreiheit bietet dem Imker eine gute Möglichkeit, das Bienenvolk wirksam gegen die allgegenwärtige Varroamilbe zu behandeln. Diese vermehrt sich in der Brutzelle der Biene.

Die letzten milden Winter ohne ausgeprägte Frostperioden erschwerten diese Behandlung schon, weil in geringem Umfang durchgebrütet und den Varroamilben dadurch ein Fortkommen gesichert wurde.

In diesem Jahr kommen noch auffällig viele blühende Gründüngungen dazu, gelb blühender Senf oder gar regelrechte Blumenfelder aus Sonnenblumen und Phacelia- siehe die Bilder vom Anfang des Monats. Was würde Mutter Natur dazu sagen?

Dieses große Pollenangebot führt in Verbindung mit den hohen Temperaturen zu einem jahreszeitlich völlig unnatürlichen Brutgeschehen im Bienenvolk, die Bienen arbeiten sich ab, erleben das Frühjahr nicht und der Futterverbrauch steigt enorm.

Solche Blühflächen sollten aus imkerlicher Sicht spätestens Mitte Oktober gemäht werden, den Wildinsekten nützen sie eh nichts. Die sind einjährig schon weg oder mehrjährig in der Winterruhe.

Für die Honigbienen sind sie von großem Nachteil siehe oben. Außerdem besteht noch die Gefahr, dass die Flächen im milden Winter durchblühen und im Frühjahr den Bienen als erste Pollentracht dienen.

Wenn der Landwirt dann den Acker für die Folgekultur „schwarzmacht“, sind die wenigen überwinterten Sammlerinnen auch hin.

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